Musikalische Werke (2)
MUSAE SIONIAE Teil I bis Teil IV (1605/1607)
117 Choralmotetten zu 8 oder 12 Stimmen für 2 oder 3 vierstimmige Chöre
[GESAMTAUSGABE BAND 1 bis 4]
Titelblatt zur 1606 nachgedruckten Generaltitelei MUSAE SIONIAE, Quelle: Gesamtausgabe Band 1 S. V
Am Dom von San Marco in Venedig entwickelten Kapellmeister und Organisten im 16. Jahrhundert einen eigenen Stil. Der bedeutendste Vertreter dieser venezianischen Schule ist Giovanni Gabrieli (1557–1613). Man erprobte z. B. durch unterschiedliche Besetzung der Chöre mit Instrumenten neue Klangfarben und durch getrennte Aufstellung den Raumklang.
Praetorius übertrug diese Neuerungen auf deutsche und speziell auf protestantische Verhältnisse: Er komponierte „Deudsche Psalmen …“ und fügte hinzu, dass sie „Zugleich auff der Orgel und Chor / mit lebendiger stimm / und allerhand Instrumenten in der Kirchen zu gebrauchen“ seien.
Er hat Lieder des Kirchenjahres ausgewählt und, unter Beibehaltung des Textes und Verwendung der Melodien, längere acht- oder zwölfstimmige Motetten komponiert.
Die Teile I bis IV der MUSAE SIONIAE („Zionsmusen“) enthalten insgesamt 117 solcher Kirchenlied-Motetten („Choralmotetten“) in Anlehnung an venezianische Mehrchörigkeit. Die meisten sind für zwei, acht Motetten sind für drei vierstimmige Chöre komponiert.
Teil I der MUSAE SIONIAE (1605) widmet der neu ernannte Hofkapellmeister seiner „Gnedigsten Fürstin“ Herzogin Elisabeth. mehr
========
Praetorius versieht die MUSAE SIONIAE I–IV mit einem Generalregister. Er ordnet Motetten dem Kirchenjahr zu bzw. führt sie als Lobwassers Psalmen gesondert auf.
In der Gesamtausgabe enthält jeder Band ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis.
Der Originaldruck der MUSAE SIONIAE Teil I bis IV (Stimmbücher) ist vollständig digitalisiert: www.kb.dk.