Michael Praetorius 1571/72–1621

Komponist, Hofkapellmeister, Organist, Musikgelehrter

Auf diesen Seiten wird Leben und Werk von Michael Praetorius umfassend dargestellt.
Besonderes Gewicht wird darauf gelegt, den Zugang zu seinem Werk zu erleichtern. Für Musikliebhaber werden CD-Einspielungen und Konzerttermine angezeigt.

Für ausübende Musiker stehen auf diesen Seiten Noten zur kostenlosen Benutzung bereit (Ausgabe Elsner). Auf weitere zugängliche Noten wird hingewiesen. Insbesondere für die großbesetzten Choralkonzerte aus Polyhymnia Panegyrica (1619) kann  Aufführungsmaterial erworben werden. Anfragen zu Noten und Aufführungsmaterial bei Winfried Elsner, Mail: wpe.elsner „at“ t-online.de („at“ durch Zeichen ersetzen).

Sie suchen einen Satz zu einem Choral? – Textanfang bei „suche“ oben rechts eingeben.

Zudem stellen sich vor:
Michael-Praetorius-Gesellschaft e. V. Creuzburg

Michael Praetorius Collegium e. V. Wolfenbüttel

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Die große Überraschung:

Ein handschriftlicher Text von Michael Praetorius

konnte erworben werden

„Ego Michael Praetorius subscribo“

Ein bedeutendes Stück Musik- und Regionalgeschichte kehrt nach Wolfenbüttel zurück: Die Herzog August Bibliothek (HAB) konnte dank eines entscheidenden Hinweises aus der Bevölkerung ein einzigartiges, vom Hofkapellmeister eigenhändig unterzeichnetes Dokument erwerben.

Es handelt sich um ein Exemplar der Wolfenbütteler Kirchenordnung von 1569, das den eigenhändigen Amtseid von Michael Praetorius (1571–1621) enthält. Nach einer raschen internen Prüfung und Bestätigung der Authentizität des Dokuments, entschied sich die HAB innerhalb von nur anderthalb Stunden für den Ankauf, um dieses kostbare Stück für die Nachwelt zu sichern.

Michael Praetorius, der um 1600 in Wolfenbüttel Musikgeschichte schrieb, wurde zunächst als Organist und später als Hofkapellmeister von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg berufen. Seine Arbeit legte den Grundstein für die evangelische Kirchenmusik des 17. Jahrhunderts und beeinflusste die Musik in Europa maßgeblich. Obwohl Praetorius‘ musikalisches Werk gut dokumentiert ist, sind autographe Dokumente von ihm – Briefe, Eingaben, Stammbucheinträge u. Ä. – selten.

Umso spektakulärer ist die Neuerwerbung der Wolfenbütteler Kirchenordnung des Herzogs Julius von Braunschweig-Lüneburg von 1569 mit dem eigenhändigen Eintrag des Amtseides von Michael Praetorius aus dem Jahr 1604. Herzog Julius führte nach seinem Regierungsantritt 1568 die Reformation im Fürstentum ein, was mit der Veröffentlichung der Kirchenordnung offiziell vollzogen wurde. In erster Linie die geistlichen Amtsträger waren verpflichtet, einen Eid auf das hier niedergelegte Bekenntnis abzulegen. Dass auch Michael Praetorius dieses Gelöbnis in der Kirchenordnung abgab, betont seine herausragende Stellung am Hof von Heinrich Julius und seiner Gattin Elisabeth.

Nun wird die Kirchenordnung zusammen mit anderen seltenen Drucken der Frühen Neuzeit im Tresor der HAB aufbewahrt und der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung gestellt. Mit dieser spektakulären Neuerwerbung bewahrt die HAB nicht nur ein wertvolles historisches Dokument, sondern auch ein bedeutendes Zeugnis der regionalen und musikalischen Geschichte, das künftige Forschungen bereichern wird.

Michael Praetorius Collegium e. V. Wolfenbüttel

Dr. Sven Limbeck (Vorsitzender)

Bild 1: Wolfenbütteler Kirchenordnung des Herzogs Julius von Braunschweig-Lüneburg von 1569. Quelle: HAB.

 

Bild 2: Links die Unterschrift von Herzog Julius, rechts die Unterschrift von Michael Praetorius. Quelle: HAB.

Bild 3: Der Eintrag von Michael Praetorius. Quelle: HAB.

Im Wortlaut: „In hanc Illustrissimi Principis nostri sententiam ego Michael Praetorius huic Corpori Doctrinae & declarationi in thesi & antithesi corde & manu volens praemeditate subscribo; signatum Wulffenb. 10 die Decemb. Ao. 1604“

(Dem Ansinnen unseres erlauchten Fürsten zufolge unterschreibe ich Michael Praetorius die Gesamtheit der Glaubenslehren und deren Erklärung in These und Antithese freien Herzens und Willens und mit Bedacht, gezeichnet Wolfenbüttel, den 10. Dezember 1604).

 

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Neue Ausstellung zu Michael Praetorius in Wolfenbüttel

Eröffnung war am 11. Juni 2023 um 17 Uhr

Nahezu 20 Jahre wurde die Dauerausstellung Eine Zierde und Stütze der Kirchenmusik“
– Michael Praetorius (1571/72 – 1621) in der Hauptkirche BMV zu Wolfenbüttel von zahlreichen Besuchern angesehen.

Ausstellung auf der Empore der Hauptkirche zu Wolfenbüttel

Plakat der Dauerausstellung

Nun wird sie – angeregt durch das Jubiläumsjahr 2021 zum 400. Todestag von Praetorius – durch eine neu Ausstellung abgelöst: Michael Praetorius – Musiker einer Zeitenwende. Neue Forschungsergebnisse zu Leben und Werk sind hier in professionellem Format eingearbeitet. Verantwortlich sind Dr. Sven Limbeck (rechts) und Winfried Elsner.

Die Kuratoren der Ausstellung. Foto: Pressestelle der HAB

Die Ausstellung in Form eines Kubus

Blick ins Innere des Kubus

Neue Ausstellung – beim Aufbau

Die festliche Eröffnung fand am 11. Juni um 17 Uhr in der Hauptkirche statt. Ein Zeitungsbericht schildert das Ereignis. Die Stiftung Zukunftsfonds Asse zeigt die Ausstellung auf ihrer Webseite.

 

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XXVI. MICHAEL PRAETORIUS TAGE 2023

 

 

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 Neue Veröffentlichungen

Aus Anlass des Praetoriusjahres sind mehrere Veröffentlichungen zu Praetorius erschienen:

Inga Mai Groote, Michael Praetorius, Musikalischer Weltbürger an der Oker, Muster-Schmidt Verlag Gleichen Zürich 2022

Ulf Wellner, Die Titelholzschnitte in den Drucken des Michael Praetorius Creutzbergensis, Georg Olms Verlag 2022 (Hochschule für Musik und Theater Leipzig, Schriften19)

Sven Limbeck, Rainer Schmitt, Sigrid Wirth (Hrsg.), Musik im Umbruch, Studien zu Michael Praetorius (16 Beiträge) Wolfenbüttel 2022 (Wolfenbütteler Forschungen 172, Herausgegeben von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) – Inhaltsverzeichnis

Walter Werbeck, Schütz Jahrbuch 2021, darin fünf Beiträge (von 11) zu Michael Praetorius


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Rückschau auf das Praetoriusjahr 2021

Trotz starker Behinderungen durch Corona fanden die meisten geplanten Konzerte statt. Mehrere Veranstaltungen sind auf der Veranstaltungsseite https://www.michael-praetorius-2021.de/nachhoeren/ als Video nachzuhören.

 

 

 

 

 

 

 

 

NOTEN vollständig im NETZ

Seit 2019, dem Jubiläumsjahr der Polyhymnia Caduceatrix et Panegyrica (1619), stehen alle 40 Konzerte dieser Sammlung als Partitur (Ausgabe Elsner) zur freien Verfügung im Netz. Aufführungsmaterial ist preiswert und den Bedürfnissen angepasst erhältlich, die Kontaktadresse ist in den Partituren angegeben.

Auch aus „Einzelnen Werken“ ist nun herausgegeben:

  • Das ist mir lieb – Der 116. Psalm für 5 Singstimmen und 5 Instrumente

aus Angst der Hellen und Friede der Seelen veröffentlicht von Friedrich Großmann 1623, Ausgabe Elsner E 20.007

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Alle Kompositionen von Praetorius sind in der Gesamtausgabe frei verfügbar, sehr viele sind als Edition Elsner auf dieser Webseite zu finden, einige sind bei Verlagen erschienen.

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Neue CDs mit Praetoriusprogramm

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NEU im NETZ: Gesamtausgabe vollständig als Digitalisat

Die Digitalisate der Originaldrucke (soweit bisher erstellt) und der Gesamtausgabe sind als  Link auf den entsprechenden Seiten zu finden.

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